„Ich kam aus dem Elend und lernte zu leben.“
Philip Oprong Spenner, Lehrer und Autor aus Hamburg wuchs als Straßenkind in Nairobi auf. Er kam als 20jähriger nach Deutschland, wo er studieren und seine Träume verwirklichen konnte.
Auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Landfrauenvereine Stotel und Landwürden in der Bücherei der Grundschule Loxstedt vermittelte Philip Oprong Spenner einen Einblick in das grausame Leben der Straßenkinder, dass sich bis heute eher noch verschlechtert hat, soweit das überhaupt möglich ist.

Mucksmäuschenstill war es in der Aula der Grundschule, als der Autor des Buches „Move On Up“ aus seiner Kindheit erzählte. Nach dem Verlust seiner Eltern als Kleinkind bei seiner Tante in Uganda aufgewachsen, hatte er eine schwere Kindheit mit mehr Prügel als Brot. Er konnte allerdings kurzzeitig zur Schule gehen und brachte sich anhand der Bibel, dem einzig verfügbaren Buch in seinem Dorf das Lesen bei.
Mit knapp 10 Jahren wurde er von seiner Tante in Nairobi „vergessen“ und schlug sich fortan als Straßenkind auf den Müllhalden und mit Diebstählen durch.  Ständig auf der Flucht und von Hunger getrieben, wurde er schließlich aufgegriffen und kam in ein Waisenhaus in Kenia. Doch der aus Uganda stammende Junge hatte auch dort keine Zukunft. Er mußte die niederen Arbeiten verrichten, und der Zutritt zur Schule wurde ihm verwehrt.
Eine Sozialhelferin aus Irland erkannte das Potential des Jungen, setzt sich für ihn ein und unterichtete ihn privat. Eine Verbindung der ausländischen Sozialhelfer zu dem Hamburger Arzt Dr. Spenner brachte für Philip Oprong Spenner schließlich die Wende und er kam im Mai 2000 als 20jähriger nach Deutschland. Dr. Spenner wurde sein Ziehvater und nach dem Erlernen der Deutschen Sprache, machte er das Abitur und studierte auf Lehramt.
Heute unterrichtet er an einer Hamburger Schule in der 5. bis 13 Jahrgangsstufe Englisch, Sport und Philosophie. Inzwischen hat er eine Famlie mit drei Kindern.
Mit dem von ihm gegründeten Verein: „Kanduyi Children e.V. betreut er im Team mit Deutschen und Kenianern benachteiligte Kinder vor Ort im Westen Kenias direkt, transparent und individuell.Die Arbeit beruht auf persönlicher Erfahrung, und mit Bildung versuchen die Helfer den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Wer spenden möchte findet weitere Infos unter www.kanduyi-children.org/spenden

Text: Helga Tietjen
Fotos: Helga Tietjen, Melanie Wilkens